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Sonntag, 26. Juli 2015

Nigella und das große NEIN




In den vergangenen Tagen haben wir eine kleine Reise unternommen und uns zwei wunderschöne Städte angesehen. Wenn Ihr mögt, zeige ich Euch gerne, wo wir waren. Heute aber möchte ich Euch zeigen, was ich ganz überraschend in einem kleinen Blumenladen entdeckt habe, während meine Männer sich im Hotelpool von den Strapazen der Touritour erholt haben *lach*.


Dieser wunderschöne Nigella-Kranz lachte mich geradezu an. Ihr hättet doch sicherlich auch nicht widerstehen können, oder?


Nur einmal hatte ich bislang eine Jungfer im Grünen in meinem Garten - und das war im vergangenen Jahr. Leider hat sie sich nicht ausgesät und ist wieder aus meinem kleinen Gartenreich verschwunden.


Und als kleine Zugabe zu meinem Glückskauf habe ich auch noch jede Menge Samen bekommen, die haufenweise aus den Kapseln gefallen sind, als ich den Kranz auf den Kopf gedreht habe *freu*.
Da will ich doch mal hoffen, dass ich im kommenden Jahr auch mal wieder eine Jungfer in meinem Garten begrüßen darf...


Und wenn Ihr mögt, hier noch eine kleine, hübsche Geschichte zur Jungfer im Grünen:

Die kleine zarte blaue Sommerblume und das große NEIN

Eine Erzählung über die “Jungfer im Grünen”


Eines Tages betrat eine junge Fremde den Laden von Frau Blumenfee. Zielstrebig ging sie auf den Kübel mit den filigran wirkenden blauen Blüten zu und betrachtete sie.
“Gut”, sagte sie. “Hier bin ich richtig.”
Frau Blumenfee musterte die junge Frau.

“Jeder ist – irgendwie – irgendwo immer richtig”, antwortete sie schließlich. “Es gibt viele Wege, diese ‘richtigen’ Orte zu finden.” Die junge Fremde nickte. “Die Wege sind mir bekannt, selten aber die Ziele. Sie … sie sind Geschenke des Zufalls. Und mir scheint, soeben habe ich eines jener seltenen Geschenke gefunden.” Sie greift zu einer unscheinbar wirkenden Blüte, die mit ihren tiefblauen, im zarten Blattgrün verborgenen Blütenblättern einer Kornblume glich, schnupperte, schloss für einen Moment die Augen, murmelte: “Der Duft aus einer anderen Zeit. Das ist sie. Meine Blume. Die Blume des Wortes ‘Nein’. Lange habe ich nach ihr gesucht, doch ich konnte sie in diesem Leben nicht finden. Es ist der leise Duft meiner Heimat. Schwebend. Dem Duft des Veilchens ähnlich.”

Sie blickte auf, sah Frau Blumenfee mit strahlenden Augen, die die gleiche Farbe wie die Blütenblätter hatte, an. “Überall konnte man sie finden damals, in Gärten, an Wegen, Feldrainen. Bis man sie als altmodisch und unscheinbar befand und verbannte.” Die beiden Frauen schwiegen einen Augenblick.

“In jenem anderen Leben nannte man mich ‘Greta’. Jungfer Greta”, fuhr die Fremde fort. Sie deutete zur Burgruine, deren Mauerreste über die Baumwipfel des Berges am Rande der kleinen Stadt ragten. “Dort oben bei Ritter Clausfried war ich als Kammerfrau zu Diensten. Es war eine gute Arbeit und ich konnte mir ein anderes Leben, ein kärgliches Leben in einer der kleinen Bauernkaten am Fuße des Burgberges nicht vorstellen. Ich liebte nur einen, und der war unerreichbar für mich. Clausfried. Daher sagte ich “Nein!”, als der junge Robert mich freite. Diese Blume, das Symbol meiner Ablehnung, sandte ich ihm als Antwort zu … und blieb alleine, ein Leben lang. Jenes Leben, damals …”

Sie seufzte leise, lächelte wieder.
Frau Blumenfee erwiderte ihr Lächeln.
“‘Jungfer im Grünen’ wird sie genannt, diese hübsche, kleine Blüte”, antwortete sie schließlich. “Und sie kommt immer mehr wieder in die Gärten zurück. Sie ist keine ‘vergessene’ Blume.” Die junge Fremde lachte. “Alles ist – irgendwie – irgendwann immer wieder richtig. Und für sie”, sie deutete auf die Blume, ist die Zeit nun wieder die richtige.” Sie zwinkerte Frau Blumenfee zu. “So wie die meine auch.”

Sie deutete eine leise Verbeugung an, hauchte ein “Leben Sie wohl!” … und war mitsamt der blauen Blume verschwunden. “Das wünsche ich Ihnen auch, verehrte Jungfer Greta oder wie immer sie heute heißen mögen”, murmelte Frau Blumenfee. “Und passen Sie auf sich auf!”
Sie wischte sich leicht verwirrt über die Augen, so wie sie es immer tat, wenn ihre Blicke und Ohren für einige Momente in einer anderen, einer früheren Zeit, geweilt hatten.

© Elke Bräunling

10 Kommentare:

  1. Guten Morgen!
    Der Kranz ist wunderschön und wenn ich ihn so anschau ärgere ich mich, dass ich erst letzte Woche alle Jungfern aus meinem Garten verbannt habe, weil sie so überhand nahmen. Da wär sich locker so ein Strauß ausgegangen.....
    Ich wünsche dir, dass die Samen aufgehen und im nächsten Jahr zu deiner Freude blühen werden.
    LG
    Sabine

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  2. Jedesmal wenn ich die trockenen Samenkapseln aus dem Garten entferne, bete ich dass der Samen noch nicht reif ist. Bei mir mutiert das nämlich zum Unkraut und die Blütezeit ist halt leider nur kurz. So ein Kranz würde mir aber auch gefallen, vielleicht nehme ich das Projekt nächstes Jahr mal in Angriff, dieses Jahr ist es ja schon zu spät dafür

    LG Lis

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  3. Liebe Anja,
    bis vor Jahren hatte ich sie stets in meinem Garten. Plötzlich waren sie alle verschwunden.
    Nicht nur wegen ihrer feinen filigranen Blüte mag ich sie sehr, sondern eben weil ... man sie so toll trocknen und verarbeiten kann.
    Unzählige Kränze und Sträuße hab ich daraus gebunden und im Freundeskreis haben sie sich nur so drum gerissen.
    In Blumenläden oder Märkten hab ich sie leider nie wieder entdeckt.
    Selber aussäen von gekaufter Saat hat nie wirklich funktioniert / warum auch immer :0(
    Ich beneide dich um diesen wundervollen Kranz und ich wünsche dir viel Freude damit.
    Er wirdbei dir ein Ehrenplätzchen bekommen.
    Herzliche Grüße, Moni

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  4. Der Kranz ist wunderschön..
    ich habe noch nie Glück gehabt mit dieser Pflanze,sie werden nur ganz dünn und kraftlos,und haben kleine Blüten.
    Leider denn ich mag sie so sehr.
    L.G.Edith.

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  5. Liebe Anja, mir geht es da genau wie der Edith. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.
    Ich hätte den Kranz auch mitgenommen. Ist doch klar oder???
    Übrigens dein neues Bild..... sehr schön <3
    Grüße aus der Pfalz von Christine

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  6. Eine schöne Geschichte und nein, den Kranz hätte ich auch nicht liegenlassen. Da werde ich doch glatt mal unsere Blumenhändlerin fragen, ob sie mir nciht auch solch einen Kranz winden kann.
    Liebe Grüße, Jacqui

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  7. Der ist traumhaft schön, der Nigella-Kranz! Mir geht es wie Dir, bei mir im Garten wollen sie nicht bleiben bzw. erst gar nicht was werden. Vielleicht streue ich mal mehrere Tütchen Samen, damit dann einige doch gelingen?
    Viele Grüße
    Karen

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  8. Hallo Anja
    Na, dann drück ich Dir die Daumen, dass es klappt mit dem Jungfern Nachwuchs :o). Der Kranz ist auf alle Fälle genial. Hmm, schade habe ich nicht sooo viele Jungfern in meinem Garten, für einen Kranz reicht es nicht aus. Bei mir bleiben die Jungfern auch eher Jungferlis... sie werden nicht besonders gross oder kräftig. Vermutlich rümpfen sie ihr Näschen bei dem Lehmboden, in dem sie stehen. Jäh nu, mich hat schliesslich auch niemand gefragt an welcher Ecke auf der Welt ich runter plumpsen möchte *kicher*.
    Hab eine gute Woche.
    En liebe Gruess
    Alex

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  9. ich habe durch einen Samentausch vor ein paar Jahren diese wundervolle Pflanze entdeckt und seitdem versuche ich, dass sie sichvermehrt. Aber leider bleibt sie an ihrem Platz. Aber wenigstens kann ich mich an drei vier Knospen erfreuen.
    LG aus der Holledau, Steffi

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  10. Das ist schon seltsam dass es mit er Aussaat in manchen Gärten so schlecht klappt während in anderen die Pflanze schon fast zum Unkraut gerechnet wird. Bei mir hat sie sich in diesem Jahr auch sehr heftig ausgebreitet. So sind einige Kränze entstanden da ich die Pflanzen einfach in Mengen verschenkt habe.
    Dir viel Freude mit Deinem tollen Kranz und gutes Gelingen der Aussaat wünscht Marie

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